Feministische Utopien

Feministische Utopien – Aufbruch in die postpatriarchale Gesellschaft
Herausgegeben von Barbara Holland-Cunz
224 Seiten, Broschur
EUR(D) 24,90, EUR(A) 26,–, sFr 47,– (jeweils UPE)
2. Auflage 1990
ISBN 3-89048-209-0
(Edition Futurum Band 9)

Die Neue Frauenbewegung hat seit ihrer Entstehung selbst die männerdominierte Science Fiction in Form und Inhalten verändert. Feministinnen nutzten seit Ende der sechziger Jahre die literarischen Freiheiten und phantasieanregenden Möglichkeiten des Genres: sie entwarfen, meist in klarer politischer Absicht, Visionen einer Frauen-befreienden Gesellschaftsorganisation. Sie knüpfen damit kritisch an die Jahrhunderte alte Tradition der Utopie an, die, trotz bester Absicht, bis heute die Befreiung der Frau über die Befreiung des Menschen = Mannes vergessen hat…
Die feministische Utopie, in der Science Fiction ein eher geduldetes Randphänomen, versteht sich als literarische Diskussionsanregung für die Frauenbewegung. In den durchdachtesten Entwürfen wird idealtypisch die Zielperspektive eines dezentralisierten, tendenziell anarchistischen und ökologisch bestimmten Gesellschaftssystem vorgeschlagen, in dem Frauen einen tatsächlich gleichen oder gar hervorragenden Platz einnehmen.
Aus der Fülle des literarischen Materials wählt dieser Band schwerpunktmäßig die zentralen Motive (Patriarchatskritik, politische Struktur, Androgynie) und die wichtigsten Autorinnen (Joanna Russ, Marge Piercy, James Tiptree jr., Ursula LeGuin, Doris Lessing; als Grenzfall: Zimmer Bradley) aus und stellt sie in Essays oder mit eigenen literarischen oder theoretischen Texten vor. Als eine vielfältige Einführung zum Thema „Zukunft der Frau“ möchte er den Nutzen der feministischen Science Fiction/Utopie für die feministische Bewegung dokumentieren.

Joanna Russ: Das Frauenbild in der Science Fiction
Monika Gutheil: Utopia in Leben und Werk von Charlotte Perkins Gilman
Bärbel Gudelius: Die Grenze
Barbara Holland-Cunz: Politische Struktur und Machtverhältnisse in der feministischen Utopie
Pamela J. Annas: Neue Welten, neue Worte: Androgynie in der Frauen-Science Fiction
Marge Piercy: Mattapoisett. Auszug aus: Die Frau am Abgrund der Zeit
Uta Enders-Dragässer, Brigitte Sellach: Die Frauen bei Marion Zimmer Bradley
Ursula K. LeGuin: Brauchen wir das Geschlecht?
Anne Koenen: „Männer – die übelsten Primaten der Erde“ – Die Kurzgeschichten von James Tiptree, Jr.
Barbara Holland-Cunz: Doris Lessings Pentalogie „Canopus in Argos: Archive“
Anna Wilson: Kontakt